Egal ob Gießkanne, Wasserschlauch oder automatische Bewässerung: Die zentrale Frage bei der Bewässerung ist immer die optimale Wassermenge. Ein Bodenfeuchtesensor ist auf den ersten Blick die geradezu ideale Lösung für dieses Problem.
Und ja, eine automatische Bewässerung funktioniert nur dann gut, wenn die ausgebrachte Wassermenge über Sensoren an die Gegebenheiten angepasst wird. Also sollten Bewässerungsanlagen auf jeden Fall Bodenfeuchtesensoren haben, oder?
Lesen Sie, warum ein Bodenfeuchtesensor sich nur für bestimmte Grünflächen eignet und was die Alternative ist.
Wie funktioniert ein Bodenfeuchtesensor?
Wie feucht ist mein Boden?
Der Aufbau der Sensoren ist sehr einfach. Im Prinzip wird eine Elektrode in die Erde gesteckt oder leicht vergraben. Die Elektrode ist per Kabel mit dem Steuergerät verbunden. Durch elektrische Impulse wird nun die Leitfähigkeit des Bodens überprüft. Denn: Je mehr Feuchtigkeit im Boden ist, desto höher ist die Leitfähigkeit.
Diese Daten werden direkt an das Steuergerät gesendet. Das Steuergerät reguliert dann die notwendige Bewässerungszeit im nächsten Intervall und steuert somit die ausgebrachte Wassermenge.
So kann zum Beispiel der Bodenfeuchtesensor Hunter SOIL-CLIK seine Messdaten direkt an einen Steuerungscomputer für die Bewässerung weiterleiten.
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Das Problem: Die Bodenbeschaffenheit in Siedlungsgebieten
Gartenböden sind ein Gemisch unterschiedlicher Bodenarten
Die meisten Bewässerungsanlagen kommen in Hausgärten in Siedlungsgebieten zum Einsatz. Beim Bau von Häusern und Gewerbeanlagen werden immer Ausschachtungen vorgenommen, die danach wieder weiträumig aufgefüllt und bearbeitet werden. Dadurch wird die natürliche Bodenstruktur zerstört. Bindige und durchlässige Bereiche sind dann ungleichmäßig verteilt. Außerdem können schwere Baumaschinen zu zusätzlichen Verdichtungen bis in mehrere Meter Tiefe führen.
All das hat zur Folge, dass der Boden in Siedlungsgebieten Feuchtigkeit sehr ungleichmäßig aufnehmen kann. An manchen Stellen staut sich das Wasser schnell in den oberen Erdschichten, an anderen Orten versickert es im Handumdrehen.
Ein Bodenfeuchtesensor gibt aber eine punktgenaue Messung von seinem Standort wieder. Und das wird für die Messung zum Problem. Denn um repräsentative Daten über die Bodenfeuchte zu erhalten, müsste der Bodenfeuchtemesser an einem allgemeingültigen Referenzpunkt im Boden platziert werden. Das ist aber durch die ungleichmäßige Bodenstruktur so gut wie unmöglich. Der Sensor wird also sehr wahrscheinlich an einem besonders trockenen oder besonders feuchten Platz installiert.
Das Messergebnis ist deshalb ungenau und das führt dazu, dass an vielen Stellen dauerhaft entweder zu viel oder zu wenig Wasser ausgebracht wird. Für die meisten Hausgärten sind Bodenfeuchtesensoren allein also nicht die ideale Sensor-Methode.
Für welche Böden sind Bodenfeuchtesensoren geeignet?
Feuchtesensoren können überall da sinnvoll sein, wo man von einem gleichmäßigen Substrat ausgehen kann. Also zum Beispiel bei einer Dachbegrünung, die komplett künstlich angelegt wird und deshalb einen gleichmäßigen Schichtaufbau hat. Oder bei großen Kübeln, die mit einem homogenen Substrat gefüllt sind.
Bodenfeuchtesensoren ≠ Tensiotechnik
Eine weitere Einschränkung hat die Bewässerung über einen Bodenfeuchtefühler auch darin, dass mit den handelsüblichen Geräten nur prozentual die gesamte Wasserabgabe reguliert werden kann. Der Sensor misst die Bodenfeuchte und das Steuerungssystem entscheidet dann, im nächsten Intervall X Prozent der maximalen Abgabemenge auszubringen.
Während der Beregnung werden die aktuellen Messungen nicht herangezogen. Es ist also nicht so, dass eine Anlage mit Bodenfeuchtesensor immer nur genau so lange läuft, bis die optimale Bodenfeuchte erreicht ist.
Solche Systeme gibt es zwar auch, doch diese haben mit einem einfachen Bodenfeuchtesensor nicht mehr viel gemeinsam. Diese Geräte, sogenannte “Tensiotechnik”, werden vor allem bei der professionellen Pflanzenproduktion verwendet.
Alternative zur Bodenfeuchtemessung: Die richtigen Sensoren für den Hausgarten
Bewährt haben sich Sensoren für Niederschlag, Temperatur und Sonneneinstrahlung. Aus diesen Parametern lässt sich sehr gut der tägliche Wasserbedarf errechnen. Ungleiche Bodenstruktur, Schattenwurf und andere individuelle Gegebenheiten verschiedener Flächen eines Grundstücks können diese Sensoren nicht berücksichtigen. Aber eine professionelle Planung der Bewässerungsanlage mit einzelnen Sektoren berücksichtigt diese Themen von Anfang an.
Eine gut geplante automatische Bewässerung mit Wettersensoren ist also in vielen Fällen eine bessere Lösung als die Verwendung von Bodenfeuchtesensoren. Denn die scheinbar exakte Messung der Feuchtigkeit im Boden ist trügerisch und meistens nicht aussagekräftig für den gesamten Garten.
Nutzen Sie zum Beispiel den Wettersensor Solar Sync von Hunter in Kombination mit dem X-CORE Steuerungsgerät. Oder setzen Sie auf Hydrawise und nutzen Sie dessen virtuellen Solar Sync.
aqua.naturale Beregnung - Ihr Fachhändler
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